Bundesliga-Luftgewehr Süd / 2. Bundesliga-Luftgewehr Süd

Sieg und Niederlage für die Germaniateams

Protest von Fürth läuft

Der zweite Wettkampftag der Luftgewehr-Bundesligen brachte den beiden Mannschaften des SV Germania Prittlbach, die in der ersten und zweiten Bundesliga an den Start gehen, die erwarteten Ergebnisse. In der Aurachhalle im mittelfränkischen Petersaurach gewann die Germania I gegen Schlusslicht SSG Dynamit Fürth mit 4:1. Der "zweite Anzug" zog gegen die favorisierte Auswahl von der FSG "Der Bund" München mit 2:3 aber den Kürzeren.

Prittlbach I - Fürth 4:1

Nach einigem Hin-und-Her im Vorfeld dieser Begegnung, aufgrund des Wechsels von Magnus Weinberger und Yvonne Jaekel von Fürth zu Prittlbach vor der Saison, sollte beim sportlichen Vergleich der so zwangsläufig neuformierten Mannschaften ein Schlussstrich unter die Querelen gezogen werden. Nach einer klaren Sache, wie sie nach einem Blick auf die Teamaufstellungen angenommen werden konnte, sah es zunächst aber nicht aus. Zwar gingen sowohl Martin Strempfl, Bernhard Oswald und Magnus Weinberger gleich mit zwei bzw. drei Ringen in Führung, doch taten sich Claudia Keck und Yvonne Jaekel zu Beginn schwer und lagen mit je zwei Zählern Abstand zurück. In der Spitzenpartie streuten sowohl Strempfl als auch seine Gegnerin, die Italienerin Elania Nardelli, immer wieder die eine oder andere Neun ein, so dass es vor der Schlussserie 295:295 stand. Nardellis 96 konterte Strempfl mit einer ebenfalls nicht erstklassigen 97, was aber das 1:0 für die Oberbayern bedeutete. An Position zwei versuchte Claudia Keck alles, um den Rückstand wieder wett zu machen. Aber nachdem sie zunächst wieder an Jasmin Gebhard auf Seiten der Fürther rangekommen war, schaffte diese mit 97:100 auf der dritten Serie klare Verhältnisse und der Endstand dieses Duells von 390:393 für Gebhard brachte den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Besser lief es für Prittlbach Bernhard Oswald. Der Wildsteiger Routinier schlug mit 100 und zweimal 99 Ringen die höchste Gangart an und legte Melanie Hertel letztlich 396 vor, die die Studentin mit guten, aber eben nicht ausreichenden 393 Ringen konterte. Doch wie schlugen sich die Ex-Fürther? Sowohl Yvonne Jaekel als auch Magnus Weinberger war an den ernsten Gesichtern vor dem Wettkampf die innere Anspannung abzulesen. Das faire Publikum unterstützte sie aber genauso wie ihre Kontrahenten Achim Weber und Michaela Gschwind. Weinberger zeigte sich im Wettkampf dann aber scheinbar unbeeindruckt und hatte mit 199 Ringen zur Halbzeit schon komfortable vier Zähler Vorsprung, die er bis zum Ende nur noch verwalten musste, was ihm ein 392:387 und der Germania schon den Siegpunkt brachte. Viel schwieriger gestaltete sich der Auftritt von Yvonne Jaekel, die erst zur 30-Schuss-Marke wieder aufgeschlossen war (293:293) und auf der letzten Serie der schnelleren Gschwind hinterherschiessen musste. Eine Doppelacht von Gschwind gab dort den Ausschlag und so ging auch der letzte Punkt zum 4:1 nach Prittlbach (391:388).

"Ich bin froh, dass dieses Match nun hinter uns liegt", resümierte nach dem letzten Schuss Germaniachef Sven Körper. Allerdings steht das Ergebnis unter Vorbehalt einer Überprüfung durch ein DSB-Sportgericht. Nachdem ein Einspruch der Franken gegen den Einsatz von Magnus Weinberger auf Prittlbacher Seite vor dem ersten Wettkampftag abgewiesen worden war, hat Fürth sich offenbar an die nächste Instanz gewandt. "Ich denke, die Lizenz von Magnus ist ordnungsgemäß erteilt worden und wir müssen keine Angst vor einem Punktabzug haben", meinte Trainer Ralf Horneber zur augenblicklichen Situation. Körper schildert die Lage so: "Ich respektiere die Entscheidung von Fürth hier den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, sehe aber mittlerweile nicht nur eine Auseinandersetzung mit einem unserer Sportler, sondern gewissermaßen einen Angriff auf das ganze Germaniateam und dessen sportliche Existenz, da man uns im schlimmsten Fall alle bisher gewonnenen Punkte streichen könnte. Das gefällt mir natürlich ganz und gar nicht. Zum laufenden Verfahren kann ich mich nicht äußern, da mir die Unterlagen nicht vorliegen und ich im Moment auch nicht weiß, ob wir vor einer Entscheidung überhaupt gehört werden."

In der vorläufigen Tabelle steht "Der Bund" München nach dem klaren 4:1 gegen Brigachtal ungeschlagen an der Spitze. Petersaurach hat gegen die HSG München einen ebenso überraschenden Sieg gelandet wie Aufsteiger Waldkraiburg gegen Ex-Meister Coburg. Prittlbach steht mit 4:2 Punkten nun Rang vier, was zur Teilnahme am Finalwettkampf reichen würde. Die Vorentscheidung hierzu könnte schon am ersten Dezemberwochenende fallen, wenn die Germania in eigener Halle auf Waldkraiburg und HSG München trifft. Dabei kommt es auch wieder zum Duell zwischen Sonja Pfeilschifter, die gegen Petersaurach glatte 400 Ringe erzielt hatte, und "Angstgegner" Bernhard Oswald, der die deutsche Topschützin in den letzten beiden Jahren bezwingen konnte. "Das waren aber auch sehr spezielle Wettkämpfe", erinnert sich Bernhard Oswald, "Jetzt in der Bundesligasaison vor Olympia in London habe ich keine Chance gegen Sonja. Sie ist schon in absoluter Topverfassung."

Alle Ergebnisse der Bundesliga-Luftgewehr (pdf)

Prittlbach II - Bund München II 2:3

Wesentlich entspannter verlief der Wettkampftag in der 2. Bundesliga, der auf der Anlage in Buch am Buchrain ausgetragen wurde. Zunächst gab es dort den Vergleich der beiden bislang sieglosen Teams von SV Pfeil Vöhringen und SV Lauertal Burglauer zu beobachten. 4:1 hieß es am Ende für die Unterfranken aus Burglauer, die auch noch das Stechen in Partie drei zwischen ihrem tschechischen Schützen Ondrej Rozsypal und dem Vöhringer "Oldie" Erich Huber gewonnen hatten. Bemerkenswert hierbei ist auch, dass sich in der Bundesliga 18jährige mit 56jährigen messen können.

Das Duell der Reserveteams von Prittlbach und "Der Bund" gestaltete sich zunächst offen auch wenn der Wettkampf im Zeichen der Topleistung von Münchens Michaela Walo stand, die mit gleich drei blitzsauberen 100er Serien angefangen hatte und letztlich mit 397:392 gegen Alexander Obermaier gewann. Mit 388:382 steuerte ihr Mannschaftskamerad Maximilian Selb gegen den glücklosen Matthias Rager den zweiten Punkt bei bevor "Rückkehrer" Erich Schallmair sein erfolgreiches Comeback bei der Germania mit 394:388 gegen Tatjana Deißer fortsetzte und Theresa Schwendner mit dem klaren 391:385 gegen Michael Sinning sogar den Ausgleich schaffte. Die Entscheidung fiel in der Spitzenpartie. Prittlbachs Markus groß lag dort nach 30 Schüssen nur mit 294:295 gegen die Österreicherin Regina Time zurück. Auf der letzten Serie erzielten aber beide 97 Ringe und so konnte Time den geringen Vorsprung konservieren und den Siegpunkt einfahren.

In der Tabelle liegen Coburg II und Großaitingen ungeschlagen an der Spitze. Die Germania teilt sich mit Burglauer Platz fünf. "In der nächsten Runde müssen wir gegen Vöhringen gewinnen. Das wäre ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt. Aber auch gegen Plattling sind wir nicht ohne Chance", sagt Cotrainerin Marion Wolinski, die schon nach vorne sieht. Dann ist auch Bettina Pfeffermann wieder mit dabei und die Germanen haben eine weitere personelle Option. 

Alle Ergebnisse der 2. Bundesliga-Luftgewehr

 

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