Bundesliga-Luftgewehr Süd

Germania muss in die Relegation

Abschied von Claudia Keck, Bettina Pfeffermann und Bernhard Oswald

Das letzte Vorrundenwochenende der Luftgewehr-Bundesliga fand am Wochenende in der Angersporthalle im oberfränkischen Coburg statt. Die Germania verlor in zwei knappen Partien gegen die HSG München und Großaitingen und findet sich am Ende der Vorrunde auf Rang sieben - dem Relegationsplatz - wieder und muss ihren Startplatz im Oberhaus gegen die besten Teams der 2. Bundesliga verteidigen.

Prittlbach - HSG München 2:3

Der Favorit in diesem Vergleich war ganz klar das neuformierte Spitzenteam der HSG München, das auch wieder zu den Sieganwärtern im Bundesligafinale zählt. Für dieses hatten sich die Schützinnen und Schützen der "Haupt" bereits vorab qualifiziert und konnten so beruhigt den Germanen gegenüber treten. Es entwickelte sich ein hochklassiges Spitzenduell, das von den Topleistungen von Claudia Keck und Bernhard Oswald (je 396) und Magnus Weinberger (395) auf Prittlbacher Seite sowie Emelie Evesque (399), Sonja Pfeilschifter (398) und Constanze Rotzsch (396) für die HSG geprägt war. Die letzten drei waren aber leider auch die Gewinner von insgesamt drei Einzelpunkten, was letztlich ein 2:3 gegen Prittlbach ergab. "Dauerbrenner" Erich Schallmair hatte in seinem 80. Bundesligaduell mit 392 Ringen ebenso solide gegen Pfeilschifter gekämpft, wie Yvonne Jaekel (393) gegen Evesque. "Das waren Superergebnisse unserer Mannschaft", kommentierte später Trainer Ralf Horneber die knappe Niederlage, "und deshalb ist mir für das entscheidende Match gegen Großaitingen nicht bang."

Prittlbach - Großaitingen 2:3

In der Tabelle war Prittlbach trotz der Niederlage auf Rang sechs geklettert und hatte bei einem Sieg gegen Aufsteiger Großaitingen sogar noch die Chance auf einen Finalplatz. Nur bei einer Niederlage würde der ungeliebte Gang ins Relegationsmatch gegen die Zweitligameister anstehen. Und die Germanen begannen gut. Claudia Keck legte los und hatte ihrer Konkurrentin Josefa Gistl schnell 396 Ringe serviert. Zuviel für die Großaitinger Nummer eins (392) wie sich anschließend herausstellen sollte. Und auch Bernhard Oswald konnte wieder sicher punkten: Sein 393:390 gegen Kristina Harrand bedeutete das 2:0 für die Germania. Aber dann durfte gezittert werden. Magnus Weinberger lag gegen Barbara Bleicher zunächst klar zurück, drehte dann das Match und vergab seine knappe Führung mit einer 94er Serie. Der Punkt ging mit 387:389 verloren. Theresa Schwendner hatte in ihrem zweiten Erstligawettkampf große Probleme, erkämpfte sich aber 388 Ringe und sah lange wie die Verliererin aus bis Großaitingens Dominik Mayer eine Reihe Neuner "auspackte" und Schwendner ins Stechen bitten durfte (388:388). Vor diesem Showdown mussten die rund 500 Zuschauer in der Halle lange bangen, ob Ralf Zanger und Yvonne Jaekel ihr 40-Schuss-Wettkampfprogramm überhaupt in den vorgeschriebenen 50 Minuten absolvieren würden. Beide schossen extrem langsam und hatten nach 35 Minuten erst die Hälfte geschafft. Aus der Ruhe bringen ließen sie sich nicht und so standen selbst drei Minuten vor Schluss noch je vier Schüsse aus und vor dem letzten Schuss stand nur eine minimale Ein-Punkte-Führung für Jaekel zu Buche. Zanger schoss schnell eine Zehn und war mit 388 fertig. Jaekel feuerte 30 Sekunden vor Schluss eine Neun ab: Stechen auch hier beim stand von 2:1 für Prittlbach. Der weitere Verlauf ist schnell erzählt. Yvonne Jaekel und Theresa Schwendner verloren ihre Shoot-Outs jeweils gleich im ersten Schuss mit 9:10 und der Wettkampf ging so mit 2:3 verloren. "Ein Stechen kann man immer verlieren", ärgerte sich Ralf Horneber, "aber bei Ergebnissen unter 390 darf man nicht ins Stechen kommen. Das muss man vorher schon gewinnen." Die Germania muss nun in zwei Wochen beim Aufstiegs/Relegationsschießen in Pforzheim die Saison retten. "Da sich unsere zweite Mannschaft auch für diesen Wettkampf qualifiziert hat, fahren wir mit 11 Leuten dort hin", gab Manager Sven Körper direkt nach den Wettkämpfen die Richtung vor, "Dann sollten auch unsere beiden Österreicher, die bei der EM-Ausscheidung in ihrem Heimatland schießen mussten, wieder mit dabei sein. Für Claudia und Bernhard, die beide über 80 Erstligaeinsätze geschossen haben, hätte ich mir einen schöneren Abschluss ihrer Bundesligakarriere gewünscht, aber so gibt es noch einmal einen Nachschlag."

Prittlbach II auf Rang drei

Mit nur durchschnittlichen Leistungen im Saisonfinale machte die zweite Mannschaft der Germania (Schwendner 389, Schallmair 390, Groß 393, Reindl 382, Pfeffermann 386) trotz eines 1:4 gegen Fürth ihren dritten Platz in der Abschlusstabelle fest und darf so als Gegner von Prittlbach I zusammen mit der Schützengilde Waldkraiburg nach Pforzheim zum Aufstiegskampf reisen. Auch hier gibt es einen Abschied zu vermelden: Bettina Pfeffermann, die seit dem Bundesliga-Demowettkampf 1996 für die Prittlbacher an den Start ging, nimmt nun ihren Hut, wird das Team aber als Betreuerin weiter unterstützen. "Bettina gehört nicht nur zur ersten Sportlergeneration in der Liga und hat als Erste 400 Ringe in der Bundesliga erreicht, sondern ist immer ein wertvolles und zuverlässiges Bestandteil unseres Kaders gewesen", würdigte Sven Körper die verdiente Sportlerin.

Abschlusstabelle der 1. Bundesliga Süd 2012/2013

Abschlusstabelle der 2. Bundesliga Süd 2012/2013