Bundesliga-Luftgewehr Süd

Prittlbach wird zweimal im Stechen gefordert

Der Auftakt zur Bundesliga Luftgewehr auf der Schießanlage in Thambach/Reichertsheim wurde für die Germania Prittlbach mit einem Sieg aus zwei Begegnungen zur erwarteten Gedulds- und Nervenprobe.

Yvonne Jaekel

Prittlbach – HSG München 4:1

Ohne ihre Stammschützin Anna-Lena Kinateder hatte es die Germania zum Auftakt der Saison in einem vorweggenommenen Spitzenkampf mit der favorisierten HSG München zu tun. Für sie kehrte Germaniaurgestein Claudia Keck noch einmal in die Eliteliga zurück. Zudem konnte Trainer Ralf Horneber mit der Ambergerin Julia Bauer und Gabriela Vognarova aus Tschechien zwei Bundesliganeulinge präsentieren.

Und die beiden zeigten gleich, zu welchen Leistungen sie im Stande sind. Die 23jährige Oberpfälzerin bestand nach zögerlichem Beginn die erste Bewährungsprobe der Saison gegen Münchens Norwegerin Sina Oleane Busk mit glänzenden 396:396 Ringen. Diese Partie ging also ins Stechen. Mit einem Zähler mehr kam Gabriela Vognarova ins Ziel. Sie gewann klar gegen die Ex-Prittlbacherin Theresa Schwendner und markierte das 1:0.   Etwas unglücklich verlief hingegen der Vergleich zwischen Claudia Keck und dem einzigen Herren am Stand, Tino Mohaupt, der letztlich mit 391:394 für die HSG ausglich. Für klare Verhältnisse im Gau Dachau (Die HSG hat letztes Jahr den Schützengau gewechselt) sorgte zunächst Yvonne Jaekel mit 396:394 gegen die Neu-Münchnerin Nina-Laura Kreutzer.

Claudia Keck

Im mit Spannung erwarteten Duell an Position eins zwischen Isabella Straub (Prittlbach) und Selina Gschwandtner (HSG), den erfolgreichsten deutschen Schützinnen der letzten Monate, endete der 40-Schuss-Vergleich mit 395:395. Das bedeutete zwei Shoot-Off-Entscheidungen bei einem 2:1-Vorteil für Prittlbach. Den verwandelte Julia Bauer schnell in ein 3:1, denn ihre Kontrahentin gab schon in der Vorbereitungszeit einen Schuss ab und wurde regelkonform mit zwei Ringen Abzug bestraft. Das folgende 9:9 wurde folglich als 7:9 zugunsten der Germania gewertet. Die fachkundigen Zuschauer bekamen anschließend aber noch je vier Stechschüsse der beiden Spitzenschützinnen geboten, bis sich die deutsche Meisterin Isabella Straub mit 10,9:9,7 durchsetzte.

Stechen: Busk - Bauer

Germaniamanager Sven Körper fehlten nach diesem Auftritt seines Teams noch die Worte: "Ich bin ein wenig sprachlos, denn ich hatte mir zum Ligastart noch keine so starken Leistungen erwartet. Ein Schnitt von 395 Ringen ist fast nicht zu toppen.". Trainer Horneber bestätigte diese Einschätzung: "Das war wirklich ein Spitzenmatch. Dem Publikum wurde von allen Akteuren eine Show in Sachen Kampf und Klasse geliefert. Das war einer der besten Wettkämpfe der Ligageschichte."

Prittlbach - Affalterbach 2:3

Der SV Affalterbach, bis vor einigen Jahren eine Konstante in der Südliga, hatte sich nach einer sehr guten Zweitligasaison wieder für das Oberhaus qualifiziert. Die Aufsteiger nutzten eine Schwäche von Julia Bauer (388) und gingen durch die Schnellschützin Britta Weil (392) mit 1:0 in Führung. Die Germania glich durch Gabriela Vognarova gegen Kerstin Köhler mit 398:387 aus. der Tschechin war dabei das Kunststück gelungen, nach zwei Neunern zu Beginn noch mit 38 Zehnern auszuschießen. Eine Topleistung.

Weltklasse: Gabriela Vognarova

Eine solche lieferte auch wieder Yvonne Jaekel. Sie wiederholte mit sicheren 396 ihr Resultat vom Vortrag und hielt Lars Walker (391) auf Distanz. So stand es wieder 2:1 für die Germania und wieder mussten zwei Stechen die Entscheidung bringen, denn Isabella Straub hatte mit 395:395 gegen die U.S.-Amerikanerin Amy Sowash ebenso wie Claudia Keck gegen Yvonne Schlotterbeck (388:388) einige Chancen liegen lassen.

Und das setzten die beiden fort. Keck vergab mit 8:9 gleich im ersten Schuss die Chance zum Mannschaftssieg. Und Straub schoss nach 9:9 noch eine Neun, was die Vorlage für Sowash war, die mit einer Zehn den Sieg für die Württemberger holte.

Sowash - Straub

Das Derby gewonnen und eine machbare Partie knapp verloren - so könnte das Fazit der Germania aussehen, aber Cotrainerin Marion Wolinski sah das anders: "Nach einer turbulenten Woche, in der der Einsatz von gleich zwei Stammkräften auf der Kippe stand, sind wir mit diesem Start vollauf zufrieden. Alle wissen, wo sie stehen, und wo nachgearbeitet werden muss. Insgesamt geht der eine Sieg in Ordnung und in zwei Wochen geht es in Coburg ja schon weiter."

Die Ergebnisse in der Übersicht:

Tabelle nach dem zweiten Wettkampf:

Amy Sowash

Halle Thambach

Weil - Bauer